Mittwoch, 18. Januar 2017

Einbalsamierung bei den Guanchen


Schon einiges darüber gelesen wird im Guanchen Museum (klick) die Technik der Einbalsamierung genau erklärt und auch dargestellt.

Wie auf der Tafel geschrieben nannten die Ureinwohner einen mumifizierten Leichnam "xaxo" und nur den Adligen war diese Art vorbehalten. 


In viele Felle eingewickelte Leichen wurden in
 dafür extra präparierten Höhlen gefunden. 



Die kanarische Kiefer (4) war meist das erste Material um den mumifizierten Leichnam zu betten.  Die Einfachsten waren aus Rinde, es sind allerdings auch Tragen aus Brettern gefunden worden.

Mit Fett oder auch Talg (2)  wurde nach der Waschung  der Leichnam eingerieben. Überwiegend mit Ziegenfett und mit Ausnahmen auch vom Schwein. Dieses Fett half der Konservierung der Haut bevor er mit mineralischen sowie pflanzlichen Materialien ausgefüllt wurde.

Bimsstein (1), hier als Zahorra bekannt, wurde nach dem Zermahlen zum Trocknen und Säubern des Inneren benutzt. Manchmal wurde auch Tuff oder Holzkohle benutzt.

Auch heute noch weitverbreitet ist das kanarische Heidekraut (3) welches damals zum Konservieren und auch zur Parfümierung der Leichen benutzt wurde.




Der Einbalsamierer (Achicasnal) gehörte übrigens zur untersten Kaste der Ureinwohner. Durch den Umgang mit Blut galt er als unrein (siehe Tafeltext oben).

Übrigens habe ich hier im Zusammenhang mit Tafeltext 
und obriger Darstellung einen Fehler gefunden. 
Vielleicht bemerkt ihr ihn ja auch. 



 

24 Kommentare:

  1. Das war wieder ein sehr interessanter Exkurs in eine andere Zeit....
    War schon klar, dass nur die "Adeligen" einbalsamiert wurden....wie sollte es auch anders sein.
    Nun zu Deinem kleinen Rätsel.....Ich würde sagen, die langen Haare und der Bart passen nicht, denn laut Beschreibung musste ein "Achicasnal" (falls er dargestellt sein soll) kurze Haare haben und davon kann hier ja nun nicht die Rede sein....;-)
    Nun sende ich viele Grüße aus der eisigen Schweiz und wünsche Dir einen schönen Tag, Ophelia

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    1. Jep, genau das meinte ich als ich es gesehen habe. Bis dato muss ich auch zugeben dass ich in Darstellung noch keinen Guanchen mit kurzen Haaren gesehen habe. Also wenn ich nochmal dort bin dann werde ich mal darauf hinweisen. Mal gucken was sie dann sagen *gg*

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  2. Uiii Nova, das Thema im Moment, ich war gestern mit meiner Nachbarin beim Bestatter und heute nehmen wir Abschied vom Nachbarn, nachdem der Sarg nun geschlossen wird. Die Trauerfeier nach der Einäscherung wird wohl noch dauern.

    Interessant ist es, ich habe in Ägypten die Einbalsamierung und die Mumien im Ägyptischen Museum angeschaut, da gibt es eine extra Abteilung für Mumien ist schon gewöhnungsbedürftig.
    Aber auch der Keltenfürst von Asperg, über den ich schon mal berichtet habe ist ähnlich beerdigt worden.

    Wenn du mal schaun möchtest:

    http://rundumludwigsburg.blogspot.de/2016/05/nachts-im-museum.html

    Lieben Gruß Eva

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    1. Na, da ging es ja wohl doch alles zügiger als du dir gedacht hast, gell. Einäscherung finde ich gut, so möchte ich das bei mir auch mal haben...ab in die Urne und dann in "die Luft/ins Meer".

      Hier gibt es auch noch Mumien, die ich bis dato aber "nur" in Berichten gesehen habe. Ansonsten schon auch auf Ausstellungen. Finde es immer sehr interessant und faszinierend welches Wissen sich die Völker schon damals angeignet haben.

      Gucke ich dann nachher nochmal rein, danke dir ☼

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  3. Das ist ja interessant. Solche Bräuche waren bestimmt weit verbreitet. Vor kurzem war ein Bericht im Fernsehen, wo es darum ging, dass es in Italien im 18./19. Jahrhundert herum auch en Vogue bei den Adeligen war sich mumifizieren zu lassen. Für die Mumie konnte man dann anschließend kostspielige Plätze mieten.

    Lg kathrin

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    1. Der Bericht war bestimmt auch sehr interessant. Was früher das mumifizieren ist dann heute wohl das Einfrieren für die Zukunft. Klingt für mich noch ziemlich utopisch, aber vielleicht klappt sowas später ja doch tatsächlich.

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  4. Nova, das war mal wieder sehr interessant

    lg gabi

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  5. Servus Nova,
    wieder sehr aufschlussreich - "Bart u. die langen Haare" in der Abb. widersprechen dem Text - und im Text, vorletzter Absatz: ".....kümmerten sich.......und Frauen um (und) die.....)
    Aber ist ja eh egal, da ich nicht "adlig" bin mach´ ich mir da keinen Kopf ;-))
    Schönen Gruß,
    Luis

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    1. *lacht*...siehste, hat somit auch Vorteile, gell^^

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  6. Hallo Nova,
    wenn man das so liest kann man sich das schon etwas genauer vorstellen, wobei ich von mir sagen muss: oft gelesen, aber nie wirklich darüber nachgedacht, dabei ist es spannennd.
    Danke für den Bericht.
    Ich wünsche dir noch einen gemütlichen Tag.
    LG Sadie

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  7. Wenn es früher bei den Adeligen so üblich war, frage ich mich immer wo haben sie all die Mumien aufbewahrt. Selbst die größte Höhle ist irgendwann mal voll und bei Schwankungen von Temperatur und Luftfeuchte muss man auch oft nachbehandeln. Ob das die Hinterbliebenen immer bezahlt haben?
    Lenin in Moskau muss alle sechs Monate trotz gleicher Temperatur und Luftfeuchte in seinem Glassarg nachbehandelt werden.

    Liebe Grüße
    Arti

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    1. Hier gibt es sehr viele Höhlen ;-) Also hier die noch vorhandenen Mumien werden nicht so oft "nachbehandelt". Vielleicht ist das Klima hier besser oder sie haben doch auch noch vom "Blut" des Drachenbaums dazugenommen. Habe mich nämlich doch auch gewundert das davon hier nirgends geschrieben wurde.

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  8. Immer wieder interessant.
    Wegen Karneval habe ich in einer Seite gefunden, daß am 28.2. in Santa Cruz und am 4.3. in Puerto de la Cruz der große Umzug wäre.
    Liebe Grüße

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    1. Ja, an den Tagen sind die großen Umzüge. Habe den Post schon für nächste Woche vorbereitet.

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  9. Bei diesem Thema musste ich doch auch mal wieder vorbei schauen (habe habe es ja gerne ein wenig morbide ;-). Das ist wirklich interessant und wieder einmal nur für die Adeligen, während das "gemeine" Volk sie einbalsamieren darf.
    Auf jeden Fall ein interessantes Thema, liebe Grüße sendet Kirsi und wünscht noch einen schönen Abend

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    1. Jep, da kann man immer sehr gut sehen wie die Menschen schon immer miteinander umgegangen sind :-(

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  10. sehr interessant, liebe Nova.
    Der Vorzug der Adligen war es also, der Nachwelt erhalten zu bleiben. ;-)
    Ich habe mir mal den Ötzi im Museum in Bozen angesehen und ich muss sagen, es ist schon faszinierend ihn so daliegen zu sehen... das Kopfkino beginnt da ganz schön zu arbeiten.
    Lieben Gruß, Gabi

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    1. Das glaube ich dir. Hier habe ich bis dato die mumifizierte Nonne nur auf Bildern gesehen. In D. in Ausstellungen aber auch schon Mumien. Finde sowas auch immer sehr interessant.

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  11. Ein sehr interessanter Bericht. Den "Bärtigen" habe ich gleich entdeckt, aber auch einen kleinen Schreibfehler (der ist aber ohne große Bedeutung).

    Liebe Grüße auf die Insel
    Sabine

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    1. Jep, und die sind meist auf Übersetzungen an der Regel ;-)

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  12. Hallo Nova,
    die Tatsache, das es bei den Guanchen auch Adlige gab zeigt doch, das dieses Volk schon höher entwickelt war, oder?
    Wer sonst käme auf die Idee seine Toten einzubalsamieren?
    Dies wäre auch ein schöner Beitrag für das Guckloch gewesen.
    LG Heidi

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    1. Jein...ich sag mal so: die Adligen haben sich durch die Eroberungen hier "eingenistet" So wie in vielen anderen Ländern der Erde. Die Guanchen haben es wohl auch schon vorher gemacht, mit dem "Blut des Drachenbaumes", wenn man Büchern glaubt. Denke mal es lag einfach daran dass die Toten halt durch das Klima sonst schnell "verderben" würden. Selbst heute gehen Beerdigungen sehr schnell über die "Bühne". Zumindest habe ich es hier in La Guancha schon mitbekommen....heute eines natürlichen Todes gestorben und übermorgen schon die Beerdigung.

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